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DAV Skitouren in Südtirol

vom 20.03. bis 24.03.2014

20.03.2014

Tourenleiter: Able Ludwig
Teilnehmer: 10

Die Skitourenwoche der Sektion Dingolfing des Deutschen Alpenvereins führte dieses Jahr nach St. Gertraud im Ultental in Südtirol. In der beeindruckenden Gebirgskulisse des Nationalparks Stilfser Joch wurden fünf ausgedehnte Skitouren unternommen. Bei ausgezeichneten Bedingungen konnte auch der höchste Gipfel der Ultener Berge, die Hintere Eggenspitze (3.443 m), bestiegen werden.
Sieben niederbayerische Skitourengeher und drei Bergkameraden aus dem Schwäbischen machten sich Ende März unter der Leitung von Skitourenführer Wiggerl Able auf den weiten Weg ins Ultental in Südtirol. Im Meraner Becken war bei Temperaturen über 20 Grad bereits der Frühling mit seiner ganzen Blütenpracht eingezogen, aber oben in den Bergen lagen noch über 3 Meter Schnee. Nach dem Einchecken im gastfreundlichen Hotel "Arnstein" und einer Stärkung mit einer kräftigen Knödelsuppe wurde noch am Anreisetag eine Eingehtour zum Gipfel "In den Wänden" unternommen. Gegen 16:00 Uhr und nach über 900 Höhenmetern war das Gipfelkreuz auf einer Höhe von 2.763 m erreicht. Ein beeindruckendes Gipfelpanorama eröffnete die Aussicht auf das Tourengebiet der nächsten Tage. Nach der ziemlich steilen aber doch recht zügigen Abfahrt wieder im Hotel angekommen, stellte man überrascht fest, dass man in einen Gourmetlokal gelandet war: jeden Abend wurde ein opulentes 6-Gänge-Menü aufgetischt. Auf dem Speiseplan standen neben einer großen Auswahl von Salaten, Variationen von Reh, Hirsch und Wildschein, Süppchen mit Trüffel, Wachteln, rosa gebratene Entenbrüstchen viele weitere Leckereien. Solchermaßen gestärkt, und weil der Wetterbericht für die übernächsten Tage eine Tiefdruckstörung ankündigte, beschloss man am nächsten Tag den höchsten Gipfel der Umgebung, die Hintere Eggenspitze anzugehen. Ausgangspunkt für die Tour war der Stausee Weißbrunn auf 1.872 m. Der Aufstieg führte zuerst durch lichten Wald, dann durch offenes Gelände zum Grünsee auf 2.529 m. Anschließend erforderte eine lange Querung oberhalb des Staudammes besondere Aufmerksamkeit. Nach weiterem Aufstieg und insgesamt 5 Stunden erreichte man den Gipfelgrat auf 3.370 m und errichtete ein Skidepot. Der felsige Gipfel (3.443 m) wurde mit Steigeisen in einer leichten Kletterei erstiegen. Die Aussicht war grandios: die weißen Bergriesen Cevedale, Ortler, Monte Zebru und Königsspitze glitzerten im gleißenden Sonnenlicht. Die anschließende Skiabfahrt hatte ebenfalls einiges zu bieten. Es kamen eigentlich alle Schneearten vor, die man sich vorstellen kann. Am seltensten war der Pulverschnee. Dafür gab es viel verharschen Schnee. Im oberen Bereich trug der Harschdeckel und ermöglichte gute Abfahrtsbedingungen, aber dann war teilweise fürchterlicher Bruchharsch für so manchen unfreiwilligen Absitzer verantwortlich. Ganz zum Schluss war Firnschnee angesagt, der immer schmieriger wurde. Gegen 17:00 Uhr und nach einer verdienten Einkehr war der Ausgangsort am Stausee Weißbrunn erreicht.
Am nächsten Tag hatte sich leider das Wetter verschlechtert. Leichter Schneefall hatte eingesetzt, und ab einer Höhe von 2.300 m schoben sich immer wieder dichte Wolken an die Berghänge. Der Versuch das Hasenöhrl (3.257 m) zu ersteigen, musste, nach dem auch noch heftiger Sturm aufgekommen war, nach über 1.100 Höhenmetern auf einer Höhe von 2.780 m abgebrochen werden. Auch am vierten Tag war keine Wetterbesserung eingetreten. Im Gegenteil, es war relativ warm geworden und es hatte stark zu schneien begonnen. Die Tourengeher nutzen diese Gelegenheit zu einer Winterwanderung mit Skiern entlang des Kirchbergtals zur Kirchbergalm und weiter bis zum steileren Anstieg am Rabbijoch. Zur späten Mittagsstunde war man wieder zurück im Hotel. Am letzten Tag war der Wetterspuk vorbei. Die Sonne strahlte vom tiefbauen Himmel. Es hatte deutlich abgekühlt, und je nach Höhenlage zwischen 20 und 50 cm frischen Neuschnee gescheit. In den Gipfellagen herrschte ein relativ starker Wind, der eindrucksvolle Schneefahnen in den Himmel zauberte. Als würdiger Abschluss wurde eine Tour vom Cafe Sporthof im Ultental durch das Klapfbergtall auf die Klapfbergerscharte (2.296 m) unternommen. Nach viereinhalb Stunden und 1.070 Höhenmetern Aufstieg und Abfahrt in der weißen Pracht war man wieder am Ausgangsort angekommen. Anschließend hatte man vor der Rückfahrt nach Dingolfing noch Gelegenheit im Hotel zu duschen und eine Stärkung einzunehmen. Alle Teilnehmer werden noch eine Zeit lang von diesen Erlebnissen schwärmen.