Ende August zog es eine vierzehnköpfige Wandergruppe der DAV Sektion Dingolfing wieder einmal nach Südtirol zur traditionellen Wanderwoche. Die Anreise erfolgte wie immer in Fahrgemeinschaften, Quartier wurden in Eggen, im bequemen Hotel Latemar bezogen, das durch eine ausgezeichnete Küche bestach.
Noch der Nachmittag des Anreisetags wurde zu einer Eingehtour auf den Sam, sozusagen den Hausberg von Eggen, genutzt. Die aussichtsreiche Einkehr beim Häusler Sam entschädigte für den steilen Anstieg. Am ersten Wandertag verschafften sich die Wanderer vom Schwarzhorn (2439 m), das von Jochgrimm erstiegen wurde, einen Überblick über die angestrebten Ziele, vom Schlern, über Rosengarten und Latemar. Am dritten Tag ging es von Tiers auf die Völseggspitze im Schlerngebiet. Überwiegend auf Wald- und Almwegen wanderte man vorbei an fantastischen Aussichtsplätzen hinauf zur Tschafonhütte und weiter auf den nahegelegen Gipfel. Hier beeindruckten vor allem die Tiefblicke ins Eisacktal und auf Bozen. Ein Höhepunkt der Reise war sicherlich die Tour in den Felsenzirkus des Latemar. Von Oberholz stieg man zunächst in Serpentinen, über Felsen und Geröll hinauf zu den Felsen des Latemar, die wie eine Kathedrale aufragen und unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Über die Gamststallscharte und einen weiten Felsenkessel mit Blick auf die Latemartürme, stieg man hinauf zur Torre-di-Pisa-Hütte, die wie ein Adlerhorst am Kamm des Cavignon-Gipfels auf 2.671 m liegt. Den Namen hat sie von einem Felsturm, der in Form und Neigung an den Schiefen Turm von Pisa erinnert. Gleich am folgenden Tag nahm man sich das berühmte Vajolettal im Rosengarten vor. Während eine Gruppe den anspruchsvolleren Weg über das Tschager Joch wählte, entschied sich die andere für eine Genusstour von Ciampedie aus. Leider hatten auch viele andere diese Idee, so dass sich schon die Parkplatzsuche schwierig gestaltete und auch der Weg durchs Vajolettal sehr überlaufen war. Auf den Vajoletthütte (2243 m) traf man sich und ließ das beeindruckende Panorama der Vajolettürme bei Kaffee und Kuchen auf sich wirken. Einen Teil der Bergsteiger zog sogar noch hinauf zur Grasleitenpasshütte (2601 m). Nun stand noch der Schlern als Wunschziel aus, den man von Seis aus in Angriff nahm. Auch heute teilte man sich wieder in zwei Gruppen, die einen erkundeten die Seiser Alm, die anderen wählten den Aufstieg zu den Schlernhäusern und zum Monte Petz (2536 m), mit seiner grandiosen 360°-Aussicht. Der letzte Wandertag gehörte nochmal dem Latemar, gemeinsam erwanderte man den Latemar-Höhenweg-Ost, den man noch um den spannenden Labyrinthsteig erweiterte.
Dank des beständigen, sonnigen, aber kühlen Bergwetters, konnten alle geplanten Wanderungen durchgeführt werden. Voller begeisternder Eindrücke und mit der festen Absicht wiederzukommen, machten sich die Bergfreunde auf den Heimweg.