Am ersten Juliwochenende stand das Große Wiesbachhorn (3.564 Meter) bei Kaprun auf dem Programm der DAV Sektion Dingolfing. Bereits zweimal musste die Tour aufgrund der Wetterbedingungen bzw. wegen Corona abgesagt werden und auch dieses Jahr standen die Prognosen für den Gipfeltag schlecht. Kurz entschlossen wurde die Tour um einen Tag vorverlegt um ein Zwischenhoch zu nutzen. In Kaprun angekommen fuhr die sechsköpfige Gruppe mit dem Bus, einem Schrägaufzug und anschließend wieder mit dem Bus auf den 2.036 Meter hoch gelegenen Stausee Mooserboden. Nach überqueren der beiden imposanten Staumauern begann der Hüttenzustieg. Bereits nach wenigen Höhenmetern musste die Regenkleidung aus den Rucksäcken geholt werden, doch als man nach 2-stündigem Aufstieg am Heinrich-Schwaiger-Haus (2.802m) ankam war bereits alles wieder getrocknet. Der Wetterbericht hatte nicht zu viel versprochen, am Samstag früh konnte bei strahlendem Sonnenschein gestartet werden. Nach queren eines Schneefeldes gleich hinter der Hütte kam bereits eine Schlüsselstelle. In einem gestuften Kamin mit Seilsicherung kam man auf Betriebstemperatur. Nach einer knappen Stunde wurden aufgrund der winterlichen Bedingungen bereits am unteren Fochezkopf (3.023 m) die Steigeisen angezogen um den bekannten Kaindlgrat, einen eleganten Firngrat, sicher begehen zu können. Die angenehmen Temperaturen die bisher geherrscht haben änderten sich am Gipfelgrat des Gr. Wiesbachhorns schlagartig, hier blies ein eiskalter böiger Wind der es schwer machte das Gleichgewicht zu halten. Nach drei Stunden war der Gipfel erreicht. Die Aussicht bei schönstem Wetter war gewaltig. Nach kurzer Gipfelrast fand man 300 Hm unterhalb des Gipfels ein windstilles warmes Plätzchen für eine ausgiebige Brotzeit. Die Hüttenterrasse des Heinrich-Schwaiger-Hauses bot eine weitere willkommene Gelegenheit den langen Abstieg von 1.600 Hm zu unterbrechen, bei einer Stärkung ließ man die herrliche Tour Revue passieren.