Nach vielen detaillierten Übungseinheiten in Weißbach war es dann am Sonntag Zeit für einen echten Klettersteig. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Schlechtwetter angesagt hatte und man dies in einem Klettersteig gar nicht brauchen kann, wurde bereits um fünf Uhr morgens gestartet. Ziel war der Isidor Klettersteig auf den Grünstein in Berchtesgaden. Dabei handelt es sich um einen mäßig schwierigen Klettersteig mit zwei schwierigen Stellen, der vom Einstieg bis zum Gipfel 470 Höhenmeter überwindet und mit 900 Meter Stahlseil gesichert ist.
Wir waren die ersten am Einstieg und so kam man gut voran. Das ist nicht immer so, da die leichteren Klettersteige, und vor allem der Grünsteinklettersteig, sehr überlaufen sind.
Es gibt jetzt von der schwierigen Hotelroute zur Isidorroute einen Notausstieg in Form einer Seilbrücke. Jene wurde benutzt, um auch diese immer öfter vorkommende Klettersteigvariante zu üben. Der nächste Höhepunkt war eine 25 m lange Hängebrücke, die zwar technisch sehr leicht ist, aber die Psyche fordert.
In anregender Kletterei erreichte man den Gipfel des Grünsteins. Von dort aus genießt man einen tollen Blick Richtung Bad Reichenhall, auf den Königssee und den Watzmann. Nach einer ausgiebigen Rast zog es die Teilnehmer zur Grünsteinhütte, von der es schon von weitem nach Kaiserschmarrn duftete. Gut gestärkt gestaltete sich der steile Abstieg als unschwierig und am Parkplatz am Königsee fanden der diesjährige Klettersteigkurs und eine schöne Tour ihren würdevollen Abschluss.
Die Bergfreunde waren sich einig, dass ihnen der Kurs die Gelegenheit geboten hatte, ihre Grenzen auszuloten. Mit viel Spaß hatte man außerdem jede Menge Tipps und Tricks rund ums Klettersteiggehen vom Ausbilder erhalten.