Am letzten Wochenende machten sich 16 Bergsteiger und zwei Fachübungsleiter der Sektion Dingolfing des Deutschen Alpenvereins zu einer Zwei-Tagestour zur Zugspitze auf. Vom Wanderparkplatz in Hammersbach bei Grainau ging der abwechslungsreiche und beeindruckende Weg durch die Höllentalklamm und das Höllental. Nach einer Gehzeit von ca. zweieinhalb Stunden kam man gutgelaunt auf der Höllentalangerhütte an und konnte das beeindruckende Bergpanorama und eine gute Brotzeit genießen. Der Wetterbericht sagte ideales Bergwetter voraus und die Stimmung war dementsprechend gut.
Um halb sechs Uhr früh am darauffolgenden Tag traf man sich beim Frühstück und pünktlich um sechs Uhr war die Gruppe abmarschbereit für den Zugspitzanstieg. Die mit sechs bis acht Stunden geplante Tour war eine Herausforderung, immerhin 1600 Höhenmeter, davon alleine 600 Höhenmeter Klettersteig in der Gipfelwand, reichlich Schotteranstiege und auch der Anstieg über den Höllentalferner war nicht geschenkt. Ganz harmlos fing es mit einem kleinen Leiteranstieg an, wenig später die erste spektakuläre Stelle, die Querung einer steilen Platte - dem sog. Brett - auf Trittstiften mit einiger Aussicht nach unten, dann in voller Sonne weiter bergauf durch aufgelockertes Latschengelände, anschließend Moränenschutt und schon leerten sich die Trinkflaschen.
Auf dem Höllentalferner kam die Gruppe dank Steigeisen oder Grödeln schnell aufwärts, nur der Wechsel zum Klettersteigeinstieg war etwas mühsam. Zwar musste zum Glück wegen der guten Schneeverhältnisse die berüchtigte Randkluft nicht übersprungen werden, aber der Standplatz zum Abschnallen der Grödeln bzw. Steigeisen war knapp und so brauchte es seine Zeit bis alles wieder verstaut war. Durch die perfekte Sicherung war der weitere Aufstieg mehr eine Klimmzugpartie, allerdings ziemlich anstrengend. Auch hatten sich die Dingolfinger DAVler etwas auseinandergezogen, was aber den Vorteil brachte, dass jeder nach seiner Leistungsfähigkeit aufsteigen konnte. Die Spitzengruppe erreicht den Gipfel und die "Lackschuhterrasse" bereits um 11.00 Uhr, während die Nachhut kurz nach 13.00 Uhr die Aussicht am Gipfelkreuz genießen konnte. Leider ist der Zugspitzgipfel komplett mit Aussichtsterrassen, Seilbahnstationen, Souvenirshops verbaut. So konnte man nur staunen über die unzähligen Touristen die in Sommerkleider und Flip-Flops von der Terrasse am Münchner Haus den nicht ungefährlichen und deshalb seilversicherten 50 Meter Weg zum vergoldeten Gipfelkreuz kraxeln.
Bei anfangs klarem Wetter war die Aussicht von der Zugspitze großartig und entschädigte für die Anstrengungen der Tour und den ganzen Rummel dort oben. Leider zogen im weiteren Verlauf des Tages Nebelfelder auf, so dass nach einer Gipfelrast wegen "Überfüllung" des Zugspitzgipfels der Heimweg mit der Seilbahn ins Tal zum Eibsee angetreten wurde.
Nachdem die Autofahrer von dort zum Wanderparkplatz nach Hammersbach durch einen Fahrservice der Ehefrauen der beiden Fachübungsleiter chauffiert wurden, ließ man das ereignisreiche Wochenende im Biergarten in Ellermühle ausklingen und die vielfältigen Eindrücke dieser schönen Tour noch einmal Revue passieren.