Am letzten Wochenende machten sich sechs Mitglieder des DAV Dingolfing auf den Weg zu einer zweitägigen Rundtour im Zahmen Kaiser. Der Zahme Kaiser ist sozusagen der kleine Bruder des Wilden Kaisers: kleiner, niedriger, die Formen weniger schroff. Ein richtiges Königreich für Wanderer mit durchaus langen Anstiegen und beeindruckenden Bergpanoramen.
Ausgangsort für die Tour war Kufstein - Sparchen. Zuerst 120 Höhenmeter über die breiten Holztreppen der Kaiserstiege, dann auf einem bequemen Fahrweg und schließlich ziemlich steil auf einem schattigen Weg hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte. Nach gut zwei Stunden und 890 Höhenmetern war diese komfortable Einkehr erreicht. Hier war auch bereits die Übernachtung gebucht. Es war aber erst gegen 15 Uhr und so war noch genügend Zeit für eine Gipfeltour auf die felsige Naunspitze (1.633 m) und das Petersköpfl (1.745 m).
Am zweiten Tag wurde die Rundtour fortgesetzt. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der wirklich sehr gastfreundlichen Hütte brach man gegen 8 Uhr auf. Die Luft war durch den nächtlichen leichten Regen wie reingewaschen. Es bot sich ein phantastisches Bergpanora-ma mit Rundblick von den Chiemgauer Alpen über das Mangfallgebirge bis zu den weißen Gletschern des Alpenhauptkamms. Der Pfad führte anfangs ziemlich steil an der Naunspitze und am Petersköpfl vorbei. Dann erreichte man ein Hochplateau auf dem sich der Weg im sanften Auf und Ab durch das Latschendickicht schlängelte. Vorbei am Einserkogel und über den Zwölferkogel erreichte man kurz vor 11 Uhr den Gipfel der Pyramidenspitze (1.997 m). Die Aussicht auf die umliegenden Gipfel, vor allem auf die breite Bergkette des Wilden Kai-sers mit Scheffauer, Elmauer Halt und Ackerlspitze war grandios. Nach einer guten halben Stunde drängte man zum Aufbruch, da sich mittlerweile am Horizont Wolken gebildet hatten, die teilweise auch eine dunklere Färbung aufwiesen. Nach zweieinhalb Stunden Abstieg über das Ochselweidkar wurde das Wirtshaus in Hinterbärenbad, ganz am Ende des Kaisertals, erreicht. Während der verdienten Brotzeit fing es dann auch tatsächlich zu regnen an. Auch Aussitzen mit einem zweiten Weißbier half nichts. Und so machte man sich guter Stimmung bei nachlassendem Niederschlag und ausgerüstet mit Regenzeug auf den Weg über die Forststraße nach Kufstein. Nach neuneinhalb Stunden ging diese beeindruckende Bergtour zu Ende.