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Ski- / Schneeschuh-Tour in den Dolomiten

vom 11.02. bis 14.02.2016

11.02.2016

Tourenleiter: Able Ludwig
Teilnehmer: 10

Die Skitour-Tage im Naturpark Fanes in Südtirol wurde in den Ferien vom 11.02. bis zum 14.02. vom DAV Dingolfing mit einer Gruppe von 10 Personen veranstaltet. Trotz wenigem bis zu keinem Schnee war an eine Absage nicht zu denken, stattdessen wurden Schneeschuhe eingepackt.
Angefangen hat der Spaß bei der Gruppenbesprechung am Dienstag zuvor. Mit dem Schnee hat es nämlich gar nicht gut ausgesehen, zuhause alles grün und im Internet auf der Webcam eher braun. Aber der Enthusiasmus der Teilnehmer (siehe Bild 1) hat unsere Leitung überzeugt. Wir wollten in die Berge! In der Zwischenzeit hatte es dann noch schön geschneit und als wir dann nach fünf Stunden Fahrt in Pederü (Enneberg) ankamen, fanden wir einen weiß gepuderten Märchenwald vor uns. Wir packten unser schweres Gepäck, inklusiv Schneeschuhe, in große Säcke, die dann per Schneemobil zur Hütte hochgefahren wurden. Nach dieser mühevollen Arbeit starteten wir auf dem planierten Weg mit den Tourenskiern. Zwei Stunden später an der Hütte angekommen, spaltete sich unsere Gruppe in zwei Lager. Die "Faulpelze", die sich in der Hütte mit Kuchen und Kaffee verwöhnten und diejenigen, die sportlich noch nicht ausgelastet waren. Diese flogen förmlich den "Haushügel" nach oben und hatten dann noch eine steinige Abfahrt vor sich. Tja, der Schnee war oben doch nicht genug, weil der Wind alles außerhalb von Mulden und Rinnen abgetragen hatte. Aus diesem Grund standen für Freitag, dem zweiten Tag, nur die Foc de Medesc (2584m) oder Col Bechei Dessora (2794m) zur Auswahl. Wir entschieden uns, auch wegen der besseren Aussicht auf den Naturpark, für den letzteren Gipfel (siehe Bild 2). Die Schneeschuhe angeschnallt, stapften wir am Morgen zuerst etwas unbeholfen, vergleichbar mit Enten, los. Die ersten Unsicherheiten schwanden schnell, sodass wir bald den Gipfel erreicht hatten. Die Steine waren fast unsichtbar unter der Schneedecke, also waren die Schneeschuhe unzweifelhaft die bessere Wahl. Der Abstieg war zwar nicht unbedingt schonend für die Knie, aber wenigstens konnte man das steilere Stück ab-"rutschen". Zurück auf der Hütte, entlohnte uns das gute Abendessen für die fehlende Abfahrt, wobei klar wurde, dass Skitourengehen den meisten doch besser gefällt. Was auch der Grund für eine erneute Gruppeneinteilung am Samstag gewesen sein dürfte: Während der eine Teil seine Skier lieber schonen wollte und deshalb plante, mit Schneeschuhen den Ciastel de Fanes (2657m) anzugreifen, gingen die anderen Sechs lieber Richtung Le Parom. Durch den Wald immer höher bis zu einem Felsplateau, auf dem an einer windgeschützten Stelle erst einmal Brotzeit gemacht wurde. Dann wurde allerdings das Ziel aufgrund einer Sichtung von einem Schneefeld, das eventuell sogar zur Abfahrt geeignet wäre, geändert, sodass es jetzt am unteren Fuß des Neuners lag. Jedoch gab es ein kleines Problem: Wie sollten wir wieder hinunter von dem Plateau? Nach einigen Versuchen, unter anderem eine Felswand hinab, gelang es uns aber sogar, eine kurze (50hm) Abfahrt zu finden. Nach dem - leider kurzem - Spaß des Fahrens ging es aber sofort weiter, durch die Ebene Gran Ciamplac, strikt auf die Schneeflanke zu. Aber als wir dann wieder auf eine Spur trafen, nämlich die unserer Schneeschuhwanderer, entschieden wir uns wegen der doch dürftigen und zweifelhaften Schneelage, dem Pfad ins Tal zu folgen. Mit den Fellen immer noch an den Skiern, ging es bergab bis zu einem etwas steileren Part, an dem die Hälfte entschied, ohne die faserigen Bremsfaktoren weiterzufahren. An der Hütte angekommen, wurde schnell klar, wer die bessere Entscheidung getroffen hatte: Die Skier derer ohne Fell waren von vorne bis hinten zerkratzt. Währenddessen stapften die vier Schneeschuhgeher den Hang hinter der Hütte hinauf auf dem Weg zum Zehnerkofel. Bei strahlendem Sonnenschein ging es weiter durch kupiertes Gelände über die glitzernden Schneeflächen der Hochalm. Am Ciastel de Fanes kehrten zwei früher um und genossen den Sonnenschein auf der Terasse der Lavarella-Hütte im Liegestuhl.
Die anderen zwei spurten unverdrossen den steilen Aufstieg zum Gipfel des Zehnerkogels im tiefen Pulverschnee. Nach der Rückkehr gab es noch einen Kaffee und eine Wattrunde. Nach dem leckeren Drei-Gänge-Abendmenü wurde die Wattrunde fortgesetzt, die anderen saßen noch gemütlich beieinander, tranken ihren Rotwein und ratschten.
Am letzten Tag, dem Valentinstag, ging es vor der endgültigen Abfahrt ins Tal noch einmal hinauf, und zwar zur Fanes Alm. Doch als wir den ersten Teil durch den Wald hinter uns gelassen hatten, war der Wind so stark, dass es einen einstimmigen Abbruch gab. Also wurde sofort wieder zum Ausgangspunkt Pederü abgefahren, wobei durch zu flache und Aufstiegsstellen immer wieder geskatet oder geschoben werden musste. Abschluss fand der schöne Skiurlaub in einem südtirolerischen Café, in dem noch einmal der italienische Kaffee genossen wurde.