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Skitouren im Schmirntal - Brennerberge

vom 17.02. bis 20.02.2022

17.02.2022

Tourenleiter: Able Ludwig
Teilnehmer: 9

Vom 17. bis 20. Februar fand unter Leitung von Ludwig Able ein verlängertes Skitourenwochenende in den Brennerbergen statt. Am Donnerstag frühmorgens um 5:45 Uhr fuhr die zehnköpfige Gruppe von Skitourengehern mit drei Autos von drei Standorten los, überraschenderweise trafen alle pünktlich, innerhalb 10 Minuten am Sattelberg Parkplatz in Gries am Brenner ein. Nach der allgemeinen Begrüßung und der Freude, dass die Anfahrt so gut funktionierte, klebten sie die Steigfelle auf die Tourenskier und machten sich auf den Weg zum Sattelberg (2115m). Dies ist eine aufgelassene Skipiste, die von Tourengehern und Schlittenfahrer genutzt wird. Auf dem Gipfel angekommen ermöglichte es die gute Aussicht die Tourenziele für die nächsten Tage auszusuchen. Bei der Abfahrt kehrten man noch in der Sattelbergalm ein. Anschließend ging`s direkt zum Parkplatz, um zum Hotel Krone nach Matrei zurückzufahren und die Zimmer zu beziehen.
Nach dem guten Drei-Gänge-Menü mussten aus der großen Auswahl von 49 Touren aus dem Tourenführer eine Tour, passend zu den heutigen Erkenntnissen, ausgewählt werden. Die Wahl fiel auf das Naviser Kreuzjöchl, eine ebenmäßige, weiße Pyramide, bei der man auf vier Varianten abfahren kann.
Am nächsten Morgen fuhr man mit zwei Autos, besetzt mit je fünf Leuten zum Tourenausgangspunkt Navis Rodelbahn. Der Aufstiegsweg ging an der Naviser Hütte vorbei und dann abwechslungsreich über Mulden, später entlang eines Rückens zu einem mehr und weniger schmalen Grat, der zum Gipfel des Naviser Kreuzjöchels (2536m) führte. An der windabgewandten Seite wurde die mitgebrachte Brotzeit verzehrt. Danach sauste man auf dieser Bergseite in Pulverschnee verfüllten Mulden talwärts, bis zu einem Sommerweg, über den man zur Poltenalm gelangte. Anschließend waren es noch ca. 150 Hm Firnschnee zur Naviser Hütte. Nach dieser gelungenen Abfahrt war es unumgänglich, nochmal auf der Sonnenterasse einzukehren, bevor zum Parkplatz abgefahren wurde.
Der nächste Tag brachte in Matrei leichten Regen. So entschied man sich über die Wetterscheide Brenner nach Brennerbad und auf die italienische, südliche Seite des Brenners zu fahren, wo nur Wolkenfetzen umherzogen. Dort machte man sich auf den Weg über die Enzianhütte zur Flaschspitze (2566 m), auch hier ein aufgelassenes Skipistengebiet mit weitgehender Lawinensicherheit. Einen Schönheitsfehler hatte diese Tour allerdings, einen Waldgürtel, den man auf einer steilen, harten und schmalen, 550 Höhenmeter hohen Buckelpiste überwinden musste. Allerdings gab es bei dem schlechter werdenden Wetter mit der Enzianhütte einen angenehmen Stützpunkt, der zu guter Einkehr einlud.
Danach stieg man steil auf und nach einem zweistündigen, anstrengenden Anstieg gab es nochmal eine Erholungspause. Je höher man gekommen war, desto größer wurden die Wolkenlücken. Anschließend ging`s auf einem abgeblasenen Rücken weiter bis zum höchsten Punkt. Die Abfahrt war im oberen Teil überraschend gut. Auf leicht eingeblasenem Pulverschnee, stets auf Steine aufpassend, wurde zu einem Almboden abgefahren. Dort gab es dann bis zur Enzianhütte feinen, leicht brechenden Bruchharsch, der die Fahrkünste auf die Probe stellte. Zur Erholung genehmigte man sich auf der Sonnenterasse der Enzianhütte eine ausgezeichnete Buchweizentorte, italienischen Cappuccino und sonstige Südtiroler Leckereien. Gut gestärkt wagten sich die Skifahrer an den Alptraum einiger Teilnehmer, die steile, schmale und harte Buckelpiste zum Parkplatz Brennerbad.
Das Obernbergtal war das Ziel des letzten Tourentages. Vom Parkplatz Waldbauer wurden ca. 1000 Hm zum Muttekopfjoch (2400m) empor gestiegen. Die südseitige Exposition bescherte perfekten Firnschnee. Zu fünft nahm man noch die steile, 240 Hm hohe Flanke zum Muttekopf-Gipfel in Angriff. Dort oben gab es noch eine nordseitige Pulverschneeflanke und eine fantastische Aussicht bis in die Pragser Dolomiten und zur Langkofel Gruppe. Der Rest der Gruppe fuhr im Firnschnee bis zu einem markanten Brotzeitstein ab, wo sich alle nach einer Dreiviertelstunde an der Sonnenbank trafen. Gemeinsam legte man das letzte Stück zum Waldbauern Wirtshaus zurück. Dort gab´s noch eine gemeinsame Brotzeit, bevor die wunderschöne, gemeinschaftliche Ausfahrt ein Ende fand.