Bei Bergsteigern in Südtirol gehört der Tribulaun 3097m zu den Gipfeln die man unbedingt einmal besteigen muss. Wir wollten es den Südtirolern gleichtun und fuhren über den Brenner nach Gossensass und weiter in das Pflerschtal hinein. In knapp drei Stunden wanderten wir gemütlich auf die Tribulaunhütte. Hier präsentierte sich das Felsmassiv des Tribulaun in seiner ganzen Pracht. Man konnte sich kaum vorstellen, dass ein Weg hinaufführt. Brüchiges Gestein, schwere Wegfindung und ausgesetzt, so ist die Tour beschrieben. Am nächsten Morgen begannen wir, ein wenig angespannt, den Aufstieg. Nach einiger Zeit hatten wir uns an das alpine Ambiente gewöhnt und kamen zügig voran. Für den finalen senkrechten
Gipfelaufschwung kamen die Kletterseile zum Einsatz. Mit Hilfe der eingerichteten Abseilstände konnten wir zwar einfach wieder hinunterkommen, aber das Prozedere dauerte lange. Nach einer weiteren Nacht auf der wunderschönen kleinen Tribulaunhütte, gingen wir am nächsten Tag zur Magdeburger Hütte. Dabei bestieg wir so nebenbei den Hohen Zahn 2924m und die Weißwand 3017m. Am darauffolgenden Tag stiegen wir zum Feuersteingletscher auf und über den aperen Gletscher hoch zur Magdeburger Scharte. In schöner Kletterei ging es über den Südgrat zum Westlichen Feuerstein 3245m und weiter zum Östlichen Feuerstein 3268m. Über das Pflerscher Hochjoch 3166m kletterten wir weiter zur Schneespitz 3178m, wobei zuletzt noch einmal die Kletterseile zum Einsatz kamen. Von da führte ein Steig wieder hinunter zur Magdeburger Hütte. Wir waren fast alleine auf der kleinen gemütlichen Hütte. Bei einer kleinen Gipfelfeier ließen wir die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren, die fordernd und sehr abwechslungsreich waren.