Die traditionelle Wanderwoche der DAV Sektion Dingolfing fand heuer in der ersten Septemberwoche und führte ins Val di Sole im Trentino.
Die Anreise erfolgte in Fahrgemeinschaften über den Brenner nach Bozen und weiter über den Mendelpass. In Fondo, einem kleinen Ort an der Strecke, unter-nahm man einen ausgedehnten Spaziergang durch den Canyon Burrone zum La-go di Smeraldo. Am späten Nachmittag erreichte man schließlich das Hotel in Dima-ro.
Am Montag erwanderte die Gruppe von Pinzolo aus dem Wasserfallweg im Val di Génova, zwischen Adamello und Presanella gelegen. Er führt mit nur wenig Stei-gung entlang des Flusses Sacra de Génova zu mehreren spektakulären Wasserfäl-len. Eine weitere Besonderheit dieser Gebirgsgruppen sind seine Seen. So machte man sich am nächsten Tag auf zum Sentiero Cinque Laghi. Von Madonna di Cam-piglio aus brachte die Seilbahn 5-Laghi die Bergwanderer auf eine Höhe von 2064 m. Schon an der Bergstation war man von der Aussicht überwältigt: Die Brenta-Gruppe mit ihren zahlreichen Zacken und Türmen, leicht verschneit, schien zum Greifen nahe. Auf einem abwechslungsreichen Weg ging es in stetem Auf und Ab zu den türkis-blauen Seen Ritort, Lambin, Gelato, Serodoli und Nambino. Dazwi-schen ergaben sich immer wieder grandiose Ausblicke auf die Brenta. Von der schön gelegenen Nambino Alm aus erfolgte dann der Abstieg ins Tal. Der dritte Tag führte in die Ortler-Cevedale-Gruppe, auf das Rifugio Cevedale Guido Larcher. Zu-nächst hieß es "Autobergsteigen" zur Malga Mara, von hier erfolgte der Aufstieg über Almböden und schließlich auf steilem Bergpfad durch die karge Hochgebirgs-region hinauf zur Hütte auf 2608 m Höhe, stets den Monte Vioz und den de la Mare Gletscher im Blick, der Cevedale hüllte sein Haupt in Wolken. Nach der Hüttenein-kehr ging es mit geringem Höhenverlust zu den Seen Marmotta, Lungo, Nero und dem künstlicher Careser See. Steil stieg man von hier zwischen Lärchen und Zir-ben hinab zur Malga Mare.
Als Highlight der Wanderwoche entpuppte sich die Wanderung in der Brenta. Der Neuschnee vom Wochenende war weggetaut, so konnte man der Tuckethütte im Herzen des Felszirkus einen Besuch abstatten. Während eine Gruppe den Weg Giro di Brenta vom Grosté-Pass, immer nah der Felswände von Cima de Grosté und Castello nahm, stiegen andere von der Malga Vallesinella durch lichten Bergwald den Felsriesen entgegen. Zeitgleich traf man in der Hütte in grandioser Lage ein. Der Monte Vioz, ein Dreitausender, war das nächste Ziel. Mit der Steilbahn Pejo 3000 gondelte man zur aussichtsreichen Bergstation. Hier zeigte sich, dass die 900 Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel wegen des Schnees nicht ratsam waren, so ent-schied man sich zum Abstieg zur Doss dei Gembri Hütte. Dort ließen die einen im Liegestuhl die Seele baumeln, während eine Gruppe noch den Kofelsee erkundete.
Der Samstag war verregnet, so entschied man sich für Sightseeing im nahen Cles. Auch wenn wegen des vorzeitigen Wintereinbruchs heuer die Gipfelziele ausfallen mussten, trat die Gruppe am Sonntag zufrieden die Heimreise an.